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Ernährung, Lebensmittel und Gesundheit Glossar

Lexikon

Fachbegriffe rund um die Ernährung

Die richtige Ernährung spielt in unserer Gesellschaft, insbesondere auch im Sport, immer eine wichtigere Rolle. 

Auch Freizeitsportler können schon mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ihre Leistung und Regeneration effektiv beeinflussen. Oft werden Nahrungsergänzungsmittel verwendet und vor allem im Kraftsport wird viel mit speziellen Präparaten geworben. Grundsätzlich kann jeder gesunde Sportler seinen Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen durch eine gesunde, vollwertige und ausgewogene Ernährung abdecken.

In diesem Glossar findest du viele hilfreiche Begriffe rund um die Ernährung, welche einfach erklärt werden. Dieses Glossar wird fortlaufend ergänzt und aktualisiert.

Begriffe

Es gibt 11 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben B beginnen.
Banane
Als sättigender und dabei für den Körper günstiger Snack sind Bananen fast unschlagbar. Sie liefern B-Vitamine, etwas Vitamin C, viel Kalium und eine gute Portion Magnesium. Sehr reife Bananen enthalten aussrdem bis zu 23 Prozent Fruchtzucker, also Kohlenhydrate, die schnell ins Blut gehen. Weniger reife Bananen liefern dafür mehr Stärke als Zucker und der Blutzuckerspiegel steigt langsamer an. Durch die ideale Kombination von schnell verwertbarem Zucker, "langsamer" Stärke und ca. 3 Prozent Ballaststoffen machen Bananen nicht nur schnell, sondern auch nachhaltig satt – und das bei verhältnismässig niedrigem Kaloriengehalt.
Gerade der Mikronährstoff Kalium spielt eine wichtige Rolle für Muskeln und Nerven. Ausserdem ist er an einer gesunden Herzfunktion sowie der Regulation des Blutdrucks beteiligt. Eine einzige Banane deckt mehr als zehn Prozent der empfohlenen Tagesdosis. Zudem unterstützen Bananen die Verdauung. Besonders nach einer Infektion entlasten die gelben Früchte einen gereizten Magen und helfen dabei, wieder auf die Beine zu kommen.
Nährwerte pro 100g: Kalorien 93, Eiweiss 1.2 g, Fett 0.2 g, Kohlenhydrate 20.0 g, Ballaststoffe 2.0 g.

Basische Aminosäuren
Zu den basischen Aminosäuren gehören die Aminosäuren, deren Seitenkette in Lösung basisch reagiert. Sie besitzen meist eine zusätzliche Aminogruppe. Zu den basischen Aminosäuren zählen Lysin, Arginin und Histidin.

Bifidusfaktor
Kohlenhydrat, das das Wachstum der nützlichen Bifidusbakterien fördert. Diese Bakterien werden in der Milchwirtschaft für die Herstellung von Sauermilcherzeugnissen wie z.B. Joghurt eingesetzt. Sie spielen auch für die Darmflora eine grosse Rolle.

Bikarbonat
Bikarbonat ist ein chemischer Begriff für die Verbindung, die in der Chemie als Hydrogencarbonat bezeichnet wird. Bikarbonat ist ein entscheidender Bestandteil des körpereigenen Puffersystems, das bei der Laktatproduktion während intensiver Belastungen eine Übersäuerung der Muskeln und des Blutes verhindert. Das Bikarbonat-System (zusammen mit anderen Puffersystemen wie Proteinen und Phosphaten) hilft, den pH-Wert im Blut (~7,4) stabil zu halten, auch bei intensiver Laktatproduktion. Sportler verwenden manchmal Natriumbicarbonat (NaHCO₃) als Nahrungsergänzungsmittel, um die Pufferkapazität des Blutes zu erhöhen. Dies kann die Laktattoleranz verbessern und die Leistung bei intensiven, kurzen Belastungen (z. B. Sprinten) steigern. Ohne dieses Puffersystem würde die Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt sein.

Birne
Birnen weisen einen hohen ernährungsphysiologischen Wert auf. Sie haben gegenüber Äpfeln einen geringen Fruchtsäureanteil, weshalb sie bei säureempfindlichen Personen besonders beliebt sind. Neben Vitamin A, B und C enthält die Birne auch Mineralstoffe wie Schwefel, Kupfer, Magnesium, Phosphor, Kalium und Eisen. Mit 125 Milligramm Kalium pro 100 Gramm sind Birnen ausserdem Helfer bei überflüssige Wasseransammlungen im Körper. Sie helfen dabei den Wasserhaushalt im Körper zu regulieren und können Nieren- und Blasenprobleme lindern.
Ein Grossteil der Vitamine, Polyphenole und Pektine sitzt wie bei anderem Obst auch, direkt unter der Schale. Deshalb Birnen am besten ungeschält essen – aber vorher gründlich waschen und abreiben, um den Pestizidgehalt zu mindern.
Nährwerte pro 100g: Kalorien 55, Eiweiss 1.0 g, Fett 0.2 g, Kohlenhydrate 11.0 g, Ballaststoffe 3.3 g.

Blutdoping
Bei einem "Blutdoping" werden entweder Blutinfusionen oder künstliche Sauerstoffträger eingesetzt. Eine Bluttransfusion kurz vor dem Wettkampf soll ein gesteigertes Blutvolumen und eine grössere Anzahl an roten Blutkörperchen bewirken, um die Nähr- und Sauerstoffversorgung des Muskels zu optimieren. Die Gabe von Eigenblut ist in der Regel risikoarm. Bei Fremdblut kann es jedoch zu allergischen Reaktionen kommen und Infektionskrankheiten können übertragen werden. Auch künstliche Sauerstoffträger sollen die Sauerstoffaufnahme und den -transport steigern. Diese Methode war ursprünglich in der Medizin zur Schocktherapie nach einem hohen Blutverlust gedacht. Von der World Anti-Doping Agency (WADA) wird der blosse Tatbestand solcher Methoden als Dopingversuch eingestuft und entsprechend geahndet.

Blutfette
Zusammenfassende Bezeichnung für die im Blutplasma vorkommenden Fette (Triglyceride, Cholesterin und freie Fettsäuren). Die Konzentration und Zusammensetzung der Blutfette ist von der Art und Menge der Nahrungsfette und deren Stoffwechsel abhängig. Einen zu hohen Gehalt an Blutfetten bezeichnet man als Hyperlipidämie. Erhöhte Blutfette sind eine Hauptursache bei der Entstehung der Arterienverkalkung. Sie steigern deshalb das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei spielt insbesondere das Cholesterin eine grosse Rolle.

Bluthochdruck (Hypertonie)
Bei Bluthochdruck verengen sich vor allem die kleinen arteriellen Blutgefässe und erschweren so den Abfluss des vom Herzen ausgeworfenen Blutes. Um gegen die Verengungen anzukommen, muss das Herz stärker pumpen. Dadurch steigt der Blutdruck krankhaft an. Ab Werten über 140/90 mg Hg spricht man von Bluthochdruck. Den Bluthochdruck begünstigende Faktoren sind erbliche Anlagen, Alter, Übergewicht, hohe Kochsalzaufnahme, Bewegungsmangel, Rauchen und Stress. Mögliche Krankheitssymptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Herzbeschwerden und rasche Ermüdung. Später können in den Blutgefässen arteriosklerotische Gefässveränderungen (Arterienverkalkung) mit mangelnder Durchblutung und Gefässverschluss auftreten. Spätfolgen des Bluthochdrucks sind beispielsweise Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenversagen.

Blutproteine
Im Blut vorkommende spezialisierte Proteine, die unter anderem zuständig sind für den Transport verschiedener Stoffe (z.B. Fette, Hormone), die Bildung von Antikörpern und die Blutgerinnung.

Blutzuckerspiegel (Blutglucosespiegel)
Gehalt an Glucose (Traubenzucker) im Blut. Die Regulation des Blutzuckerspiegel erfolgt im wesentlichen durch das Zusammenspiel von blutzuckersenkenden (Insulin) und blutzuckererhöhenden Hormonen (Glucagon, Adrenalin). Weiterhin beteiligt sind Glucocorticoide (Cortison), das Schilddrüsenhormon Thyroxin sowie das Wachstumshormon (STH).

Body Mass Index (BMI)
Bewertungsmassstab zur Beurteilung des Körpergewichtes. Er errechnet sich nach der Formel: BMI = Körpergewicht (kg) : Körpergrösse (m) x Körpergrösse (m). Aus wissenschaftlicher Sicht ist ein BMI von 20-25 für Männer und ein BMI von 19-24 für Frauen anstrebenswert. Der BMI ist zur Beurteilung des Körpergewichts besser geeignet als die häufig verwendete Broca-Formel.


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Besonderheit bei der Sporternährung

Grundsätzlich solltest du jedes Training und jeden Wettkampf mit einem optimalen Energie-, Nährstoff- sowie Flüssigkeitshaushalt beginnen, um deine körperliche und mentale Gesundheit sowie deine Leistungsfähigkeit zu maximieren. Es wird empfohlen, auf eine gesunde, vollwertige Ernährung zurückzugreifen, die den Energie- und Nährstoffbedarf abdeckt. Gesund und vollwertig bedeutet hier Folgendes:

  • 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag (3 Hände Gemüse, 2 Hände Obst)
  • öfter auf die Vollkornvariante zurückgreifen (bei Nudeln, Reis und Brot beispielsweise)
  • Flüssigkeitshaushalt mit Wasser und Tee ausgleichen
  • Zucker und Salz einsparen (vor allem Fast Food)
  • gesunde bzw. pflanzliche Fette bevorzugen (Olivenöl, Nüsse, Avocado, Fisch) und abwechslungsreiche Ernährung geniessen.

Der Energiebedarf ist aufgrund eines höheren Energieverbrauchs bei Sportlern höher als bei Nichtsportlern, hängt jedoch von Intensität, Dauer, physischen und äusseren Faktoren ab. Ein Dartspieler hat beispielsweise einen niedrigeren Energiebedarf als ein Triathlet oder ein Ruderer. Zusätzlich kann sich auch während des Jahreszyklus eines einzelnen Sportlers der Energiebedarf je nach Wettkampf- und Trainingsphase unterscheiden.

Ernährungstipps bei Ausdauersport

Im Gegensatz zu Kraftsportlern brauchen Ausdauersportler eine erhöhte Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum. Für die optimale Energiebereitstellung ist es deshalb wichtig, dass die Kohlenhydratspeicher vorher komplett aufgefüllt werden. Eine kohlenhydratreiche Ernährung ist hier empfehlenswert. Nudeln mit Tomatensosse, Brot mit Käse, aber auch Müsli mit Obst und Gemüse-Wraps stellen Beispiele für die Basis einer kohlenhydratreichen, ausgewogenen Ernährung dar.

Nach ca. 90 Minuten sind die Kohlenhydratspeicher aufgebraucht und du kannst mit Hilfe von kohlenhydratreicher Flüssigkeits- oder Nahrungszufuhr während der Einheit neue Energie bereitstellen, die schnell genutzt werden kann und die Leistung optimieren könnte. Oft verwendet werden hierfür isotonische Getränke, Obst oder Dextrose. Diese solltest du allerdings vor einem Wettkampf testen, um möglichen Verdauungsproblemen vorzubeugen.

Auch der Proteinbedarf ist bei Ausdauersportlern durch den erhöhten Gesamtverbrauch etwas höher bei ca. 1,2 – 1,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, vor allem bei lang andauernden Aktivitäten. Bei Trainingseinheiten, die länger als 60 Minuten andauern, solltest du zwischendurch Flüssigkeit zu dir nehmen, um den Verlust, vor allem durch Schweiss, zu kompensieren. Bei einer Trainingsdauer, die 90 Minuten übersteigt, ist ebenfalls eine natrium- und kohlenhydrathaltige Flüssigkeitszufuhr zu empfehlen, um den Kohlenhydratspeicher wieder zu füllen und den Elektrolythaushalt wieder herzustellen, der durch hohe Schweissproduktion ins Ungleichgewicht kommen kann.

Ernährungstipps für Kraftsport

Bei Kraftsportlern steht vor allem die Eiweisszufuhr im Vordergrund. Das Ziel eines Kraftsportlers ist meist Hypertrophie, also Muskelaufbau. Notwendig hierfür sind vor allem Aminosäuren, also die Zusammensetzung der Proteine. Nach dem Training solltest du deine Energie- sowie die Nährstoffspeicher optimalerweise nach 30 Minuten bis spätestens 120 Minuten wieder auffüllen, um deinem Körper eine Basis für den Muskelaufbau zu geben. Empfohlen werden bei Kraftsportlern ca. 1,2 – 1,7 Gramm Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht. Im Vergleich: Nichtsportlern werden ca. 0,8 g pro kg Körpergewicht empfohlen.

Es geht bei der Proteinzufuhr tatsächlich nicht nur um die Quantität sondern auch um die Qualität. Mehr als 20 bis 25 g hochwertiges Eiweiss kann der Muskel nicht direkt verwerten und der Körper würde den Rest in Fettreserven für später umwandeln. Daher solltest du Eiweiss über den Tag verteilt zu dir nehmen, um es optimal für den Muskelaufbau verwenden zu können.

Zu optimalen Eiweissquellen zählen vor allem tierische Eiweisse, da sie den menschlichen am ähnlichsten sind. Die Qualität der Eiweissquellen kann man mit der biologischen Wertigkeit ausdrücken. Diese gibt an, wie gut das aufgenommene Protein aus der Nahrung in körpereigenes Eiweissumgewandelt werden kann.

Eiweissquellen mit einer hohen biologischen Wertigkeit umfassen vor allem tierische Produkte wie Milchprodukte, Eier, Fisch oder Fleisch. Das heisst aber nicht, dass vegetarische oder vegane Ernährung bei der biologischen Wertigkeit Abstriche machen müssen. Durch das Kombinieren mehrere Lebensmittel kannst du die biologische Wertigkeit und damit die Proteinqualität erhöhen. Die Kombination aus Bohnen und Mais beispielsweise hat eine höhere biologische Wertigkeit als Rindfleisch, Hühnereier oder Kuhmilch.

Um deinen Proteinbedarf quantitativ und qualitativ zu decken, musst du also nicht unbedingt auf Fleisch, Thunfisch und Ei zurückgreifen, sondern kannst mit einer ausgewogenen, vollwertigen Ernährung ebenfalls den Bedarf optimal abdecken.

Wichtig sind für Kraftsportler neben den Proteinen auch die Kohlenhydrate, um die Glykogen-Speicher wieder aufzufüllen. Ein Becher Quark oder Joghurt mit Haferflocken, Früchten und Nüssen, ein Brot mit Ei oder eine Hühnchen-Pfanne mit Reis sind Vorschläge für schnelle und optimale Energiezufuhr nach dem Training. Veganer können ihren Eiweissbedarf oft mit Hülsenfrüchten wie Kidneybohnen, Kichererbsen oder Linsen decken, aber auch Sojaprodukte wie Tofu stellen proteinreiche Alternativen dar.