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Ernährung und Lebensmittel Glossar

Lexikon

Fachbegriffe rund um die Ernährung

Die richtige Ernährung spielt in unserer Gesellschaft, insbesondere auch im Sport, immer eine wichtigere Rolle. 

Auch Freizeitsportler können schon mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ihre Leistung und Regeneration effektiv beeinflussen. Oft werden Nahrungsergänzungsmittel verwendet und vor allem im Kraftsport wird viel mit speziellen Präparaten geworben. Grundsätzlich kann jeder gesunde Sportler seinen Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen durch eine gesunde, vollwertige und ausgewogene Ernährung abdecken.

In diesem Glossar findest du viele hilfreiche Begriffe rund um die Ernährung, welche einfach erklärt werden. Dieses Glossar wird fortlaufend ergänzt und aktualisiert.

Begriffe

Es gibt 9 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben N beginnen.
Nährmittel
Sammelbezeichnung für bestimmte Produkte (ausser Mehl), die aus Getreide hergestellt werden. Zu den Nährmitteln zählen Griess, Reis, Graupen und aus Mehl oder Stärke hergestellte Produkte wie Puddingpulver und Nudeln. Im weiteren Sinn werden auch Hülsenfrüchte und Kartoffelerzeugnisse als Nährmittel bezeichnet.

Nährstoffbedarf
Die Menge eines Nährstoffes, die für die Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen und somit für optimale Gesundheit und Leistungsfähigkeit benötigt wird. Der Nährstoffbedarf ist eine sehr individuelle Grösse und wird von vielfältigen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Stress, Krankheit, Medikamenteneinnahme usw. beeinflusst. Für eine einzelne Person ist der Nährstoffbedarf kaum festzulegen.

Nährwert
Gehalt eines Lebensmittels an ernährungsphysiologisch notwendigen Nahrungsinhaltsstoffen. Er umfasst Energiegehalt, Nährstoffdichte, Proteinqualität (biologische Wertigkeit), Verdaulichkeit sowie Nährstoffverfügbarkeit (Verfügbarkeit).

Natrium
Natrium ist ein Mineralstoff, der zusammen mit Chlorid als Kochsalz in vielen Lebensmitteln vorkommt, 1 g Kochsalz enthält etwa 0,4 g Natrium. Neben vielen regulatorischen Funktionen die Natrium im Körper hat, vermag es Wasser zu binden (8 g Natriumchlorid binden 1 l Wasser; Wasserhaushalt). Ein Natriummangel spielt in der Regel keine Rolle, aber viele Menschen nehmen zu viel Natrium zu sich. Eine zu hohe Natriumaufnahme wirkt sich ungünstig auf den Blutdruck (Hochdruck) aus und ist somit ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Neu5Gc
Die Bezeichnung "Neu5Gc" bezieht sich auf ein bestimmtes Molekül namens N-Glycolylneuraminsäure, das in der Zellmembran von Säugetieren vorkommt. Menschen haben normalerweise eine andere Form dieses Moleküls, nämlich N-Acetylneuraminsäure. Neu5Gc kommt jedoch in einigen tierischen Produkten vor, insbesondere in rotem Fleisch (Rind-, Schweine- und Lammfleisch).
Das Interesse an Neu5Gc ist in den letzten Jahren, aufgrund von Forschungen und Diskussionen über mögliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, gestiegen. Einige Studien legen nahe, dass der Konsum von Lebensmitteln, die Neu5Gc enthalten, mit Entzündungen und anderen gesundheitlichen Problemen in Verbindung stehen könnte. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Menschen, die Neu5Gc nicht natürlicherweise in ihren Zellen haben, eine Immunreaktion gegen dieses Molekül entwickeln könnten.

Neutrale Aminosäuren
Von einer neutralen Aminosäure spricht man, wenn sich die Seitenkette der Aminosäure in Lösung neutral verhält, also weder sauer noch basisch reagiert. Zusätzlich werden die neutralen Aminosäuren nach ihrer elektrischen Eigenschaft in polare (Glutamin, Asparagin, Threonin, Methionin, Cystein, Tyrosin, Serin) und unpolare (Glycin, Alanin, Leucin, Valin, Isoleucin, Tryptophan, Phenylalanin, Prolin) neutrale Aminosäuren unterteilt.

Niacin (Nicotinsäure)
Funktion: Unterstützt biochemische Prozesse, die der Energiegewinnung in den Zellen dienen. Mangelsymptome: Allgemeine Schwäche; ausgeprägter Mangel führt zur Krankheit Pellagra mit Entzündungen der Haut, Durchfall und neurologischen Störungen. Enthalten in: Fleisch, Fisch, Eiern, Milch, Innereien, Erdnüssen, Kernen, Vollkorngetreide. Verluste: 10 Prozent durch Auslaugen in Wasser.

Nicht-Hämeisen
Nicht-Hämeisen, das dreiwertige Eisen (Fe3), aus pflanzlichen Nährstofflieferanten wie Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Nüssen, Ölsaaten und verschiedenen Gemüsesorten. Nicht-Hämeisen muss erst im Dünndarm zu einer Form von Fe oxidiert werden, damit es der Körper nutzen kann. Auf diese Weise kommen nur rund fünf Prozent des Eisens aus der Nahrung zur Wirkung.

Nitrat
In der Umwelt weit verbreitete Verbindung. Es wird im Boden von Mikroorganismen gebildet und von der Pflanze aufgenommen. Für die Pflanze ist Nitrat kein Schadstoff, sondern sie ist darauf angewiesen. Sehr oft wird Nitrat auch als Dünger dem Boden künstlich zugeführt. Dies führt zur Belastung des Grundwassers und zur Anreicherung von Nitrat in den Nutzpflanzen. Insbesondere Spinat, Kopfsalat, Rote Bete, Rettiche, Radieschen und die verschiedenen Kohlarten enthalten viel Nitrat. Für den Menschen ist Nitrat problematisch, weil es unter bestimmten Bedingungen in das giftige Nitrit umgewandelt werden kann. Nitrat wird Fleisch, Fleischerzeugnissen und Hart- und Schnittkäsen zur Haltbarmachung zugesetzt.


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Besonderheit bei der Sporternährung

Grundsätzlich solltest du jedes Training und jeden Wettkampf mit einem optimalen Energie-, Nährstoff- sowie Flüssigkeitshaushalt beginnen, um deine körperliche und mentale Gesundheit sowie deine Leistungsfähigkeit zu maximieren. Es wird empfohlen, auf eine gesunde, vollwertige Ernährung zurückzugreifen, die den Energie- und Nährstoffbedarf abdeckt. Gesund und vollwertig bedeutet hier Folgendes:

  • 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag (3 Hände Gemüse, 2 Hände Obst)
  • öfter auf die Vollkornvariante zurückgreifen (bei Nudeln, Reis und Brot beispielsweise)
  • Flüssigkeitshaushalt mit Wasser und Tee ausgleichen
  • Zucker und Salz einsparen (vor allem Fast Food)
  • gesunde bzw. pflanzliche Fette bevorzugen (Olivenöl, Nüsse, Avocado, Fisch) und abwechslungsreiche Ernährung geniessen.

Der Energiebedarf ist aufgrund eines höheren Energieverbrauchs bei Sportlern höher als bei Nichtsportlern, hängt jedoch von Intensität, Dauer, physischen und äusseren Faktoren ab. Ein Dartspieler hat beispielsweise einen niedrigeren Energiebedarf als ein Triathlet oder ein Ruderer. Zusätzlich kann sich auch während des Jahreszyklus eines einzelnen Sportlers der Energiebedarf je nach Wettkampf- und Trainingsphase unterscheiden.

Ernährungstipps bei Ausdauersport

Im Gegensatz zu Kraftsportlern brauchen Ausdauersportler eine erhöhte Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum. Für die optimale Energiebereitstellung ist es deshalb wichtig, dass die Kohlenhydratspeicher vorher komplett aufgefüllt werden. Eine kohlenhydratreiche Ernährung ist hier empfehlenswert. Nudeln mit Tomatensosse, Brot mit Käse, aber auch Müsli mit Obst und Gemüse-Wraps stellen Beispiele für die Basis einer kohlenhydratreichen, ausgewogenen Ernährung dar.

Nach ca. 90 Minuten sind die Kohlenhydratspeicher aufgebraucht und du kannst mit Hilfe von kohlenhydratreicher Flüssigkeits- oder Nahrungszufuhr während der Einheit neue Energie bereitstellen, die schnell genutzt werden kann und die Leistung optimieren könnte. Oft verwendet werden hierfür isotonische Getränke, Obst oder Dextrose. Diese solltest du allerdings vor einem Wettkampf testen, um möglichen Verdauungsproblemen vorzubeugen.

Auch der Proteinbedarf ist bei Ausdauersportlern durch den erhöhten Gesamtverbrauch etwas höher bei ca. 1,2 – 1,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, vor allem bei lang andauernden Aktivitäten. Bei Trainingseinheiten, die länger als 60 Minuten andauern, solltest du zwischendurch Flüssigkeit zu dir nehmen, um den Verlust, vor allem durch Schweiss, zu kompensieren. Bei einer Trainingsdauer, die 90 Minuten übersteigt, ist ebenfalls eine natrium- und kohlenhydrathaltige Flüssigkeitszufuhr zu empfehlen, um den Kohlenhydratspeicher wieder zu füllen und den Elektrolythaushalt wieder herzustellen, der durch hohe Schweissproduktion ins Ungleichgewicht kommen kann.

Ernährungstipps für Kraftsport

Bei Kraftsportlern steht vor allem die Eiweisszufuhr im Vordergrund. Das Ziel eines Kraftsportlers ist meist Hypertrophie, also Muskelaufbau. Notwendig hierfür sind vor allem Aminosäuren, also die Zusammensetzung der Proteine. Nach dem Training solltest du deine Energie- sowie die Nährstoffspeicher optimalerweise nach 30 Minuten bis spätestens 120 Minuten wieder auffüllen, um deinem Körper eine Basis für den Muskelaufbau zu geben. Empfohlen werden bei Kraftsportlern ca. 1,2 – 1,7 Gramm Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht. Im Vergleich: Nichtsportlern werden ca. 0,8 g pro kg Körpergewicht empfohlen.

Es geht bei der Proteinzufuhr tatsächlich nicht nur um die Quantität sondern auch um die Qualität. Mehr als 20 bis 25 g hochwertiges Eiweiss kann der Muskel nicht direkt verwerten und der Körper würde den Rest in Fettreserven für später umwandeln. Daher solltest du Eiweiss über den Tag verteilt zu dir nehmen, um es optimal für den Muskelaufbau verwenden zu können.

Zu optimalen Eiweissquellen zählen vor allem tierische Eiweisse, da sie den menschlichen am ähnlichsten sind. Die Qualität der Eiweissquellen kann man mit der biologischen Wertigkeit ausdrücken. Diese gibt an, wie gut das aufgenommene Protein aus der Nahrung in körpereigenes Eiweissumgewandelt werden kann.

Eiweissquellen mit einer hohen biologischen Wertigkeit umfassen vor allem tierische Produkte wie Milchprodukte, Eier, Fisch oder Fleisch. Das heisst aber nicht, dass vegetarische oder vegane Ernährung bei der biologischen Wertigkeit Abstriche machen müssen. Durch das Kombinieren mehrere Lebensmittel kannst du die biologische Wertigkeit und damit die Proteinqualität erhöhen. Die Kombination aus Bohnen und Mais beispielsweise hat eine höhere biologische Wertigkeit als Rindfleisch, Hühnereier oder Kuhmilch.

Um deinen Proteinbedarf quantitativ und qualitativ zu decken, musst du also nicht unbedingt auf Fleisch, Thunfisch und Ei zurückgreifen, sondern kannst mit einer ausgewogenen, vollwertigen Ernährung ebenfalls den Bedarf optimal abdecken.

Wichtig sind für Kraftsportler neben den Proteinen auch die Kohlenhydrate, um die Glykogen-Speicher wieder aufzufüllen. Ein Becher Quark oder Joghurt mit Haferflocken, Früchten und Nüssen, ein Brot mit Ei oder eine Hühnchen-Pfanne mit Reis sind Vorschläge für schnelle und optimale Energiezufuhr nach dem Training. Veganer können ihren Eiweissbedarf oft mit Hülsenfrüchten wie Kidneybohnen, Kichererbsen oder Linsen decken, aber auch Sojaprodukte wie Tofu stellen proteinreiche Alternativen dar.