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Ernährung und Lebensmittel Glossar

Lexikon

Fachbegriffe rund um die Ernährung

Die richtige Ernährung spielt in unserer Gesellschaft, insbesondere auch im Sport, immer eine wichtigere Rolle. 

Auch Freizeitsportler können schon mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ihre Leistung und Regeneration effektiv beeinflussen. Oft werden Nahrungsergänzungsmittel verwendet und vor allem im Kraftsport wird viel mit speziellen Präparaten geworben. Grundsätzlich kann jeder gesunde Sportler seinen Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen durch eine gesunde, vollwertige und ausgewogene Ernährung abdecken.

In diesem Glossar findest du viele hilfreiche Begriffe rund um die Ernährung, welche einfach erklärt werden. Dieses Glossar wird fortlaufend ergänzt und aktualisiert.

Begriffe

Es gibt 11 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben S beginnen.
Sarkopenie
Sarkopenie bezeichnet den Verlust von Muskelmasse, Muskelkraft und Muskelqualität im Laufe der Zeit, insbesondere im Alter. Es ist ein natürlicher Prozess, der bei vielen Menschen im Alter auftritt, kann jedoch durch verschiedene Faktoren wie Inaktivität, unzureichende Ernährung und bestimmte Erkrankungen beschleunigt werden.
Die Sarkopenie kann zu Schwäche, Einschränkungen der Mobilität, erhöhtem Sturzrisiko und einer verringerten Lebensqualität führen. Daher ist es wichtig, durch regelmässige Bewegung, eine proteinreiche Ernährung und andere gesunde Lebensgewohnheiten die Muskelmasse und -kraft zu erhalten oder zu verbessern, insbesondere im fortgeschrittenen Alter.

Sauerkirsche
Sauerkirschen können gefässerweiternd wirken und verbessern, ersten vielversprechenden Studien zufolge, die Sauerstoffversorgung der Muskulatur. Die enthaltenen Polyphenole können die Regeneration günstig beeinflussen und Muskelschmerzen reduzieren. Sauerkirschen weisen einen hohen Gehalt an Vitamin A (Retinol), Vitamin B1 und B2, C und E auf. Auch der Gehalt an Kalium, Niacin und Folsäure ist vergleichsweise hoch.

Schwarzwurzel
Der fast vergessene "Spargel des armen Mannes", die Schwarzwurzel, ist reich an gesunden Inhaltsstoffen. Das kalorienarme weisse Fleisch dieses eher unscheinbaren Wintergemüses enthält viel Kalium, Eisen, Phosphor, Vitamin E und B-Vitamine. Zudem zeichnet sich die mild nussig schmeckende Wurzel durch ihren hohen Anteil am Speicherkohlenhydrat Inulin aus: Der lösliche Ballaststoff unterstützt das Wachstum gesundheitsfördernder Darmbakterien.

Schwefel
Schwefel ist ein Mineralstoff, der eine wichtige Funktion als Bestandteil von bestimmten Aminosäuren und Vitaminen hat. Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte sowie Nüsse und Hülsenfrüchte enthalten reichlich Schwefel.

Selen
Selen ist ein Spurenelement, das Bestandteil einiger Enzyme ist. Als solcher ist es z. B. bei der Körperabwehr und auch bei der Bildung und beim Abbau von Schilddrüsenhormonen von Bedeutung. Ein Mangel an Selen kann bei eiweissarmer Ernährung auftreten. Fisch, Fleisch, Innereien und Nüsse enthalten Selen.

Sojabohne
Hülsenfrucht, die vor allem in Ost-Asien angebaut wird. Die Sojabohne enthält hochwertiges Eiweiss. Ein bekanntes Produkt ist Tofu (Sojaquark).

Sommergemüse
Gemüse das zwischen Juni und August wächst. Artischocke, Aubergine, Blumenkohl, Bodenkohlrabi, Bohnen, Broccoli, Catalogna, Chinakohl, Cicorino rot, Eichblatt grün/rot, Erbsen, Fenchel, Gurke, Batavia grün/rot, Chicorée, Eisbergsalat, Endivie glatt/gekraust, Karotte / Bundkarotte, Kefe, Knoblauch, Knollensellerie, Kohlrabi, Kopfsalat grün/rot, Krautstiel / Mangold, Lattich, Lauch, Lollo grün/rot, Melone, Nüsslisalat, Pak-Choi, Pastinake, Peperoni, Petersilie glatt/gekraust, Radieschen, Rande, Rettich, Rhabarber, Romanesco, Rotkabis, Weisskabis, Rucola, Schalotte, Schnittlauch, Grünspargel, Bleichspargel, Spinat, Stangensellerie, Cherrytomate, Datteltomate, Perettitomate / San Marzano, Rispentomate, Tomate, Wirz, Zucchetti, Zuckerhut, Zuckermais, Zwiebel, Bundzwiebel, Pfälzerrübe, Salate aus Hydroproduktion, Schnittsalat.

Stabilisatoren
Zusatzstoffe, die das Entmischen oder Absetzen von Stoffen in Lebensmitteln verhindern. Hinter der Angabe "Stabilisator" können sich Emulgatoren, Dickungsmittel oder Geliermittel verbergen.

Stärke
Stärke ist ein Kohlenhydrat (Mehrfachzucker), das durch die Verknüpfung vieler Bausteine der Glukose (Traubenzucker) entsteht. Stärke wird nur von Pflanzen gebildet; Stärkereiche Lebensmittel sind daher z.B. Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln. Stärke dient als Rohstoff für verschiedene Nährmittel und wird beispielsweise auch zur Gewinnung von Alkohol (Kartoffelschnaps, Korn etc.) verwendet.

Stimulanzien
Zu den Stimulanzien zählen beispielsweise jegliche Art von Amphetaminen, Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin oder auch Ephedrin. Sie besitzen einen Einfluss auf die Psychomotorik des Menschen. Das Ermüdungsgefühl wird aufgehoben, wodurch länger und härter trainiert werden kann, weshalb Stimulanzien besonders im Ausdauerbereich angewandt werden. Zudem steigern die Substanzen die Sinneswachheit, das Selbstvertrauen und den Antrieb und führen darüber hinaus zu einer psychovegetativen Enthemmung. Bei übermässiger Einnahme stören sie den biologischen Rhythmus und verlängern die Regenerationszeit. Weitere Nebenerscheinungen sind Schwindel, Nervosität, Aggressivität, Hitzegefühl und auch Kreislaufversagen.

Stoffwechsel
Der Stoffwechsel des Körpers umfasst alle Aufbau-, Abbau- und Umbauvorgänge. Sie dienen der Erhaltung der Körpersubstanz sowie der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen.


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Besonderheit bei der Sporternährung

Grundsätzlich solltest du jedes Training und jeden Wettkampf mit einem optimalen Energie-, Nährstoff- sowie Flüssigkeitshaushalt beginnen, um deine körperliche und mentale Gesundheit sowie deine Leistungsfähigkeit zu maximieren. Es wird empfohlen, auf eine gesunde, vollwertige Ernährung zurückzugreifen, die den Energie- und Nährstoffbedarf abdeckt. Gesund und vollwertig bedeutet hier Folgendes:

  • 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag (3 Hände Gemüse, 2 Hände Obst)
  • öfter auf die Vollkornvariante zurückgreifen (bei Nudeln, Reis und Brot beispielsweise)
  • Flüssigkeitshaushalt mit Wasser und Tee ausgleichen
  • Zucker und Salz einsparen (vor allem Fast Food)
  • gesunde bzw. pflanzliche Fette bevorzugen (Olivenöl, Nüsse, Avocado, Fisch) und abwechslungsreiche Ernährung geniessen.

Der Energiebedarf ist aufgrund eines höheren Energieverbrauchs bei Sportlern höher als bei Nichtsportlern, hängt jedoch von Intensität, Dauer, physischen und äusseren Faktoren ab. Ein Dartspieler hat beispielsweise einen niedrigeren Energiebedarf als ein Triathlet oder ein Ruderer. Zusätzlich kann sich auch während des Jahreszyklus eines einzelnen Sportlers der Energiebedarf je nach Wettkampf- und Trainingsphase unterscheiden.

Ernährungstipps bei Ausdauersport

Im Gegensatz zu Kraftsportlern brauchen Ausdauersportler eine erhöhte Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum. Für die optimale Energiebereitstellung ist es deshalb wichtig, dass die Kohlenhydratspeicher vorher komplett aufgefüllt werden. Eine kohlenhydratreiche Ernährung ist hier empfehlenswert. Nudeln mit Tomatensosse, Brot mit Käse, aber auch Müsli mit Obst und Gemüse-Wraps stellen Beispiele für die Basis einer kohlenhydratreichen, ausgewogenen Ernährung dar.

Nach ca. 90 Minuten sind die Kohlenhydratspeicher aufgebraucht und du kannst mit Hilfe von kohlenhydratreicher Flüssigkeits- oder Nahrungszufuhr während der Einheit neue Energie bereitstellen, die schnell genutzt werden kann und die Leistung optimieren könnte. Oft verwendet werden hierfür isotonische Getränke, Obst oder Dextrose. Diese solltest du allerdings vor einem Wettkampf testen, um möglichen Verdauungsproblemen vorzubeugen.

Auch der Proteinbedarf ist bei Ausdauersportlern durch den erhöhten Gesamtverbrauch etwas höher bei ca. 1,2 – 1,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, vor allem bei lang andauernden Aktivitäten. Bei Trainingseinheiten, die länger als 60 Minuten andauern, solltest du zwischendurch Flüssigkeit zu dir nehmen, um den Verlust, vor allem durch Schweiss, zu kompensieren. Bei einer Trainingsdauer, die 90 Minuten übersteigt, ist ebenfalls eine natrium- und kohlenhydrathaltige Flüssigkeitszufuhr zu empfehlen, um den Kohlenhydratspeicher wieder zu füllen und den Elektrolythaushalt wieder herzustellen, der durch hohe Schweissproduktion ins Ungleichgewicht kommen kann.

Ernährungstipps für Kraftsport

Bei Kraftsportlern steht vor allem die Eiweisszufuhr im Vordergrund. Das Ziel eines Kraftsportlers ist meist Hypertrophie, also Muskelaufbau. Notwendig hierfür sind vor allem Aminosäuren, also die Zusammensetzung der Proteine. Nach dem Training solltest du deine Energie- sowie die Nährstoffspeicher optimalerweise nach 30 Minuten bis spätestens 120 Minuten wieder auffüllen, um deinem Körper eine Basis für den Muskelaufbau zu geben. Empfohlen werden bei Kraftsportlern ca. 1,2 – 1,7 Gramm Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht. Im Vergleich: Nichtsportlern werden ca. 0,8 g pro kg Körpergewicht empfohlen.

Es geht bei der Proteinzufuhr tatsächlich nicht nur um die Quantität sondern auch um die Qualität. Mehr als 20 bis 25 g hochwertiges Eiweiss kann der Muskel nicht direkt verwerten und der Körper würde den Rest in Fettreserven für später umwandeln. Daher solltest du Eiweiss über den Tag verteilt zu dir nehmen, um es optimal für den Muskelaufbau verwenden zu können.

Zu optimalen Eiweissquellen zählen vor allem tierische Eiweisse, da sie den menschlichen am ähnlichsten sind. Die Qualität der Eiweissquellen kann man mit der biologischen Wertigkeit ausdrücken. Diese gibt an, wie gut das aufgenommene Protein aus der Nahrung in körpereigenes Eiweissumgewandelt werden kann.

Eiweissquellen mit einer hohen biologischen Wertigkeit umfassen vor allem tierische Produkte wie Milchprodukte, Eier, Fisch oder Fleisch. Das heisst aber nicht, dass vegetarische oder vegane Ernährung bei der biologischen Wertigkeit Abstriche machen müssen. Durch das Kombinieren mehrere Lebensmittel kannst du die biologische Wertigkeit und damit die Proteinqualität erhöhen. Die Kombination aus Bohnen und Mais beispielsweise hat eine höhere biologische Wertigkeit als Rindfleisch, Hühnereier oder Kuhmilch.

Um deinen Proteinbedarf quantitativ und qualitativ zu decken, musst du also nicht unbedingt auf Fleisch, Thunfisch und Ei zurückgreifen, sondern kannst mit einer ausgewogenen, vollwertigen Ernährung ebenfalls den Bedarf optimal abdecken.

Wichtig sind für Kraftsportler neben den Proteinen auch die Kohlenhydrate, um die Glykogen-Speicher wieder aufzufüllen. Ein Becher Quark oder Joghurt mit Haferflocken, Früchten und Nüssen, ein Brot mit Ei oder eine Hühnchen-Pfanne mit Reis sind Vorschläge für schnelle und optimale Energiezufuhr nach dem Training. Veganer können ihren Eiweissbedarf oft mit Hülsenfrüchten wie Kidneybohnen, Kichererbsen oder Linsen decken, aber auch Sojaprodukte wie Tofu stellen proteinreiche Alternativen dar.