Food

Ernährung und Lebensmittel Glossar

Lexikon

Fachbegriffe rund um die Ernährung

Die richtige Ernährung spielt in unserer Gesellschaft, insbesondere auch im Sport, immer eine wichtigere Rolle. 

Auch Freizeitsportler können schon mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ihre Leistung und Regeneration effektiv beeinflussen. Oft werden Nahrungsergänzungsmittel verwendet und vor allem im Kraftsport wird viel mit speziellen Präparaten geworben. Grundsätzlich kann jeder gesunde Sportler seinen Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen durch eine gesunde, vollwertige und ausgewogene Ernährung abdecken.

In diesem Glossar findest du viele hilfreiche Begriffe rund um die Ernährung, welche einfach erklärt werden. Dieses Glossar wird fortlaufend ergänzt und aktualisiert.

Begriffe

Es gibt 16 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben V beginnen.
Vegetarismus
Weltweit dürften sich etwa eine Milliarde Menschen vegetarisch ernähren. Der grösste Teil allerdings unfreiwillig aus wirtschaftlichen (vor allem in den Entwicklungsländern), der Rest aus ethisch-moralischen oder gesundheitlichen Gründen. Vegetarier ernähren sich mit Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft. Nahrungsmittel, die von getöteten Tieren stammen, werden abgelehnt.

Verdaulichkeit
Die Lebensmittel können im Verdauungstrakt unterschiedlich stark in ihre resorbierbaren Bestandteile zerlegt werden. Sie zeigen eine unterschiedliche Verdaulichkeit.

Versteckte Fette
Menge an Fett in einem Lebensmittel, die nicht sichtbar ist. Insbesondere Fleisch, Wurst, Käse und kakaohaltige Süsswaren enthalten einen hohen Anteil versteckter Fette.

Vitamin A (Retinol)
Funktion: Wichtig für die Funktionsweise der Augen und das Zellwachstum; stärkt Haut und Schleimhäute. Mangelsymptome: Nachtblindheit; Störungen der Spermienentwicklung; Hydrozephalus (Wasserkopf) bei Neugeborenen. Enthalten in: Leber, Butter, Käse, Eiern; Vorläufer von Vitamin A finden sich in gelben und orangefarbenen Gemüse- und Obstsorten, in Grünkohl und Spinat. Verluste: 20 Prozent durch Hitze und Licht unter Einwirkung von Sauerstoff. Fettlösliches Vitamin.

Vitamin B1 (Thiamin)
Funktion: Beteiligt am Energiestoffwechsel der Körperzellen. Mangelsymptome: Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gedächtnisstörungen bis hin zu Verwirrtheit, Ödeme, Skelettmuskelschwund, Herzmuskelschwäche. Enthalten in: Fleisch (insbesondere Schwein), Innereien, Vollkorngetreide, Linsen, Bohnen, Erbsen, Kartoffeln. Verluste: 30 Prozent durch Hitze, Licht, Sauerstoff und Auslaugen in Wasser. Wasserlösliches Vitamin.

Vitamin B12 (Cobalamin)
Funktion: Ist unter anderem beteiligt am Abbau bestimmter Fettsäuren für die Energiegewinnung. Mangelsymptome: Blutarmut, Müdigkeit, Zungenbrennen, Taubheitsgefühle (zur Risikogruppe gehören vor allem Veganer und ältere Menschen). Enthalten in: Leber, Nieren, Fisch, Milch, Eiern, Käse. Verluste: 12 Prozent durch Hitze und Auslaugen in Wasser. Wasserlösliches Vitamin.

Vitamin B2 (Riboflavin)
Funktion: Ist Bestandteil zahlreicher biochemischer Prozesse im Körper. Mangelsymptome: Risse an den Mundwinkeln, Entzündungen der Mundschleimhaut, der Hornhaut des Auges; begünstigt zudem wahrscheinlich die Entwicklung einer Linsentrübung (Grauer Star). Enthalten in: Milch, Käse, Leber, Eiern, Fleisch, Fisch, Gemüse wie Spargel, Spinat und verschiedenen Kohlsorten. Verluste: 20 Prozent durch Lichteinfluss. Wasserlösliches Vitamin.

Vitamin B5 (Pantothensäure)
Funktion: In allen Geweben beteiligt an biochemischen Reaktionen etwa des Fettoder Kohlenhydratstoffwechsels sowie an der Synthese von Cholesterin. Mangelsymptome: Magenschmerzen, Müdigkeit, Missempfindungen wie Taubheit oder Kribbeln bis zu Brennen in den Füssen. Enthalten in: Fleisch, Leber, Fisch, Eiern, Milch, Hülsenfrüchten, Getreide. Verluste: 30 Prozent durch Hitze und Auslaugen in Wasser. Wasserlösliches Vitamin.

Vitamin B6 (Pyridoxin)
Funktion: Essenziell für mehr als 100 biochemische Reaktionen des Stoffwechsels - etwa die Bildung von Aminosäuren. Mangelsymptome: Entzündungen im Mundraum, an den Lippen, schuppende Hautausschläge im Gesicht und am Kopf, Blutarmut, Taubheit in Händen und Füssen. Enthalten in: Leber, Nieren, Fisch, Fleisch, Nüssen, Getreide, Kohl, grünen Bohnen, Avocados, Bananen. Verluste: 30–45 Prozent durch Auslaugen; empfindlich gegen Licht, Hitze, Trockenheit. Wasserlösliches Vitamin.

Vitamin B7, Vitamin H (Biotin)
Funktion: Bedeutender Bestandteil verschiedener Enzyme. Mangelsymptome: Hautausschlag, Erschöpfung, Depression, Schläfrigkeit, Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit, Schwindel, verzerrte Wahrnehmung von Berührungsreizen. Enthalten in: Leber, Eigelb, Nüssen, Sojabohnen, Champignons, Haferflocken. Verluste: Gering; nahezu unempfindlich gegen Hitze. Wasserlösliches Vitamin.

Vitamin B9 (Folsäure)
Funktion: Wichtig für Wachstumsprozesse und Zellteilung. Mangelsymptome: Blutarmut; Mangel begünstigt degenerative Erkrankungen wie Arteriosklerose und Demenz; führt während der Schwangerschaft zu Missbildungen des Embryos. Enthalten in: grünem Blattgemüse wie Salat und Spinat, Leber, Eigelb, Vollkorngetreide. Verluste: 30–90 Prozent durch Hitze, Sauerstoff, Licht und Auslaugen. Wasserlösliches Vitamin.

Vitamin C (Ascorbinsäure)
Funktion: Unterstützt die Bildung des Bindegewebs-Eiweisses Kollagen. Mangelsymptome: Skorbut - gekennzeichnet durch Zahnfleischbluten, schlechte Wundheilung und Muskelschwund. Enthalten in: Hagebutten, Sanddorn, Paprika, Schwarzen Johannisbeeren, Kiwi, Preiselbeeren, Brokkoli, Kohl, Zitrusfrüchten. Verluste: im Schnitt 50 Prozent durch Sauerstoff und Hitze, es kann aber auch weitaus mehr sein. Wasserlösliches Vitamin.

Vitamin D (Calcitriol)
Funktion: Reguliert den Kalzium- und Phosphorhaushalt und damit den Aufbau von Knochensubstanz. Mangelsymptome: Bei Kindern Rachitis (es kommt zu Knochenverformungen); bei Erwachsenen Osteomalazie (gekennzeichnet durch Knochenerweichung). Enthalten in: fettem Fisch wie Hering oder Aal, auch in Pilzen, Eigelb, manchen Käsesorten und anderen Milchprodukten. Verluste: 10 Prozent durch Sauerstoff und Licht. Fettlösliches Vitamin.

Vitamin E (Tocopherol)
Funktion: Bestandteil der Membranen aller Körperzellen; wirkt als Antioxidans, das Fettsäuren vor der Schädigung durch aggressive Moleküle schützt. Mangelsymptome: Erkrankungen des Nervensystems, Störungen der Bewegungskoordination, Sehstörungen. Enthalten in: Pflanzenölen, Nüssen, grünem Blattgemüse. Verluste: 10 Prozent durch Licht und Hitze. Fettlösliches Vitamin.

Vitamin K
Funktion: Beteiligt an der Blutgerinnung sowie an der Bildung von Osteokalzin, einem Knochen- Eiweiss. Mangelsymptome: Störungen der Blutgerinnung, Spontanblutungen, bei Neugeborenen oft Hirnblutungen. Enthalten in: grünem Gemüse, Kohl, Hülsenfrüchten, Eigelb, Sonnenblumenöl, Leber. Verluste: Minimal durch Licht. Fettlösliches Vitamin.

Vitaminverlust
Bei der Be- und Verarbeitung, Zubereitung, Lagerung oder Konservierung von Lebensmitteln kann es durch Licht, Sauerstoff, Hitze, Mikroorganismen und Enzyme zu einer Abnahme des Vitamingehaltes kommen.


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Besonderheit bei der Sporternährung

Grundsätzlich solltest du jedes Training und jeden Wettkampf mit einem optimalen Energie-, Nährstoff- sowie Flüssigkeitshaushalt beginnen, um deine körperliche und mentale Gesundheit sowie deine Leistungsfähigkeit zu maximieren. Es wird empfohlen, auf eine gesunde, vollwertige Ernährung zurückzugreifen, die den Energie- und Nährstoffbedarf abdeckt. Gesund und vollwertig bedeutet hier Folgendes:

  • 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag (3 Hände Gemüse, 2 Hände Obst)
  • öfter auf die Vollkornvariante zurückgreifen (bei Nudeln, Reis und Brot beispielsweise)
  • Flüssigkeitshaushalt mit Wasser und Tee ausgleichen
  • Zucker und Salz einsparen (vor allem Fast Food)
  • gesunde bzw. pflanzliche Fette bevorzugen (Olivenöl, Nüsse, Avocado, Fisch) und abwechslungsreiche Ernährung geniessen.

Der Energiebedarf ist aufgrund eines höheren Energieverbrauchs bei Sportlern höher als bei Nichtsportlern, hängt jedoch von Intensität, Dauer, physischen und äusseren Faktoren ab. Ein Dartspieler hat beispielsweise einen niedrigeren Energiebedarf als ein Triathlet oder ein Ruderer. Zusätzlich kann sich auch während des Jahreszyklus eines einzelnen Sportlers der Energiebedarf je nach Wettkampf- und Trainingsphase unterscheiden.

Ernährungstipps bei Ausdauersport

Im Gegensatz zu Kraftsportlern brauchen Ausdauersportler eine erhöhte Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum. Für die optimale Energiebereitstellung ist es deshalb wichtig, dass die Kohlenhydratspeicher vorher komplett aufgefüllt werden. Eine kohlenhydratreiche Ernährung ist hier empfehlenswert. Nudeln mit Tomatensosse, Brot mit Käse, aber auch Müsli mit Obst und Gemüse-Wraps stellen Beispiele für die Basis einer kohlenhydratreichen, ausgewogenen Ernährung dar.

Nach ca. 90 Minuten sind die Kohlenhydratspeicher aufgebraucht und du kannst mit Hilfe von kohlenhydratreicher Flüssigkeits- oder Nahrungszufuhr während der Einheit neue Energie bereitstellen, die schnell genutzt werden kann und die Leistung optimieren könnte. Oft verwendet werden hierfür isotonische Getränke, Obst oder Dextrose. Diese solltest du allerdings vor einem Wettkampf testen, um möglichen Verdauungsproblemen vorzubeugen.

Auch der Proteinbedarf ist bei Ausdauersportlern durch den erhöhten Gesamtverbrauch etwas höher bei ca. 1,2 – 1,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, vor allem bei lang andauernden Aktivitäten. Bei Trainingseinheiten, die länger als 60 Minuten andauern, solltest du zwischendurch Flüssigkeit zu dir nehmen, um den Verlust, vor allem durch Schweiss, zu kompensieren. Bei einer Trainingsdauer, die 90 Minuten übersteigt, ist ebenfalls eine natrium- und kohlenhydrathaltige Flüssigkeitszufuhr zu empfehlen, um den Kohlenhydratspeicher wieder zu füllen und den Elektrolythaushalt wieder herzustellen, der durch hohe Schweissproduktion ins Ungleichgewicht kommen kann.

Ernährungstipps für Kraftsport

Bei Kraftsportlern steht vor allem die Eiweisszufuhr im Vordergrund. Das Ziel eines Kraftsportlers ist meist Hypertrophie, also Muskelaufbau. Notwendig hierfür sind vor allem Aminosäuren, also die Zusammensetzung der Proteine. Nach dem Training solltest du deine Energie- sowie die Nährstoffspeicher optimalerweise nach 30 Minuten bis spätestens 120 Minuten wieder auffüllen, um deinem Körper eine Basis für den Muskelaufbau zu geben. Empfohlen werden bei Kraftsportlern ca. 1,2 – 1,7 Gramm Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht. Im Vergleich: Nichtsportlern werden ca. 0,8 g pro kg Körpergewicht empfohlen.

Es geht bei der Proteinzufuhr tatsächlich nicht nur um die Quantität sondern auch um die Qualität. Mehr als 20 bis 25 g hochwertiges Eiweiss kann der Muskel nicht direkt verwerten und der Körper würde den Rest in Fettreserven für später umwandeln. Daher solltest du Eiweiss über den Tag verteilt zu dir nehmen, um es optimal für den Muskelaufbau verwenden zu können.

Zu optimalen Eiweissquellen zählen vor allem tierische Eiweisse, da sie den menschlichen am ähnlichsten sind. Die Qualität der Eiweissquellen kann man mit der biologischen Wertigkeit ausdrücken. Diese gibt an, wie gut das aufgenommene Protein aus der Nahrung in körpereigenes Eiweissumgewandelt werden kann.

Eiweissquellen mit einer hohen biologischen Wertigkeit umfassen vor allem tierische Produkte wie Milchprodukte, Eier, Fisch oder Fleisch. Das heisst aber nicht, dass vegetarische oder vegane Ernährung bei der biologischen Wertigkeit Abstriche machen müssen. Durch das Kombinieren mehrere Lebensmittel kannst du die biologische Wertigkeit und damit die Proteinqualität erhöhen. Die Kombination aus Bohnen und Mais beispielsweise hat eine höhere biologische Wertigkeit als Rindfleisch, Hühnereier oder Kuhmilch.

Um deinen Proteinbedarf quantitativ und qualitativ zu decken, musst du also nicht unbedingt auf Fleisch, Thunfisch und Ei zurückgreifen, sondern kannst mit einer ausgewogenen, vollwertigen Ernährung ebenfalls den Bedarf optimal abdecken.

Wichtig sind für Kraftsportler neben den Proteinen auch die Kohlenhydrate, um die Glykogen-Speicher wieder aufzufüllen. Ein Becher Quark oder Joghurt mit Haferflocken, Früchten und Nüssen, ein Brot mit Ei oder eine Hühnchen-Pfanne mit Reis sind Vorschläge für schnelle und optimale Energiezufuhr nach dem Training. Veganer können ihren Eiweissbedarf oft mit Hülsenfrüchten wie Kidneybohnen, Kichererbsen oder Linsen decken, aber auch Sojaprodukte wie Tofu stellen proteinreiche Alternativen dar.