Cycling

Radsport Glossar

Lexikon

Fachbegriffe rund um den Radsport

Manche mögen es Radsport-Slang nennen oder das Vokabular eines Rennradfahrers oder einer Rennradfahrerin. So oder so, wenn Sie in den Sport einsteigen und wissen wollen, was die Leute sagen, ist es hilfreich, mit diesen Begriffen vertraut zu sein.

Begriffe zu den «Grand Tours» (Tour de France, Giro d’Italia und La Vuelta) und den «Monumenten des Radsports» (Flandern-Rundfahrt, Paris–Roubaix, Lüttich–Bastogne–Lüttich, Mailand–Sanremo, Amstel Gold Race und La Flèche Wallonne) werden auch erklärt. Dieses Glossar wird fortlaufend ergänzt und aktualisiert.

Begriffe

Alle | # A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Es gibt 10 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben H beginnen.
Halfwheeling
Halfwheeling bezeichnet im Rennradsport ein unangenehmes Verhalten beim Fahren in der Gruppe, besonders im Rahmen von Zweierreihen oder beim Fahren in Formation. Dabei fährt ein Fahrer immer eine halbe Radlänge (oder ein kleines Stück) vor seinem Partner oder dem Rest der Gruppe, anstatt gleichauf zu bleiben.
Warum ist Halfwheeling problematisch?
  • Zerreisst den Rhythmus: Wenn ein Fahrer ständig leicht vorausfährt, zwingt er seinen Partner oder die Gruppe, das Tempo ständig anzupassen, was zu Unruhe führt.
  • Erhöhte Anstrengung: Der Partner wird dadurch gezwungen, immer leicht zu beschleunigen, um aufzuholen – das erhöht auf Dauer die Ermüdung.
  • Verlust von Harmonie: In der Gruppe ist ein gleichmässiges Tempo entscheidend für ein effektives Fahren. Halfwheeling stört die Harmonie und wirkt oft respektlos.
  • Gefahr von Missverständnissen: Besonders bei Fahrten mit wechselnden Führungspositionen kann es zu Frust und Misskommunikation führen.
Halfwheeling ist nicht immer Absicht, sondern kann aus Ungeduld oder mangelnder Erfahrung entstehen. In manchen Fällen steckt auch unbewusster Konkurrenzdruck dahinter – etwa das Verlangen, schneller oder stärker zu wirken.
Es wird von erfahrenen Rennradfahrern oft als Zeichen von Unreife oder Unsportlichkeit angesehen, weshalb es besser ist, diesen Fehler zu vermeiden.

Hämmern
Lange in einem grossen Gang fahren.

Helling
Steht für niederländisch "Hang, Steigung". Vor allem bei den Frühjahrsrennen in Flandern werden die Steigungen "Hellingen" genannt. Oft haben diese Streckenabschnitte auch Kopfsteinpflaster.

High Intensity Energy
High Intensity Energy bezieht sich auf die Energie, die der Körper bei hochintensiven Aktivitäten nutzt. Diese Form der Energieproduktion ist gekennzeichnet durch den schnellen und intensiven Einsatz von Energiequellen, um die Anforderungen von kurzen, explosiven oder maximalen Anstrengungen zu erfüllen. Dies ist besonders wichtig für Sprinter, Zeitfahrer und Fahrer, die oft Attacken oder Breakaways initiieren.
  • Anaerobe Energieproduktion
    • Phosphagensystem (ATP-PC-System): Dieses System liefert sofort Energie für sehr kurze, maximale Anstrengungen (bis zu etwa 10 Sekunden). Es verwendet gespeicherte ATP und Kreatinphosphat in den Muskeln.
    • Anaerobe Glykolyse: Wenn die Anstrengung länger dauert (bis zu etwa 2 Minuten), wird Glukose ohne Sauerstoff zu Pyruvat abgebaut, das dann zu Laktat umgewandelt wird. Dies produziert schnell ATP, aber führt auch zur Anhäufung von Laktat, was Ermüdung verursacht.
  • Hohe Intensität und kurze Dauer: Hochintensives Training (High Intensity Training, HIT) umfasst Aktivitäten, die bei 80-100% der maximalen Leistungsfähigkeit durchgeführt werden, wie Sprints, Intervalltraining oder kurze, kraftvolle Anstrengungen.
  • Energiequellen
    • Kohlenhydrate: Die primäre Energiequelle für hochintensive Aktivitäten sind Kohlenhydrate, die in Form von Glukose und Glykogen gespeichert sind. Diese werden schnell mobilisiert und verarbeitet.
    • ATP und Kreatinphosphat: Für die kürzesten und intensivsten Aktivitäten verwendet der Körper sofort verfügbare Energiequellen wie ATP und Kreatinphosphat in den Muskeln.
Vorteile von High Intensity Energy Training sind Leistungssteigerung, verbesserte anaerobe Kapazität, Zeiteffizienz und kardiovaskuläre Gesundheit.
Zusammengefasst bezieht sich "High Intensity Energy" auf die Energieprozesse und Trainingsmethoden, die darauf abzielen, die maximale Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit zur Durchführung hochintensiver Anstrengungen zu verbessern.

Hintern rausfallen
Kann ein oder können mehrere Fahrer, dem Tempo der Hauptgruppe nicht mehr folgen, fallen sie ans Ende der Gruppe und schliesslich "hinten raus". Auch als OTB bezeichnet.

Hinterradlutscher
Jemand, der nur hinter anderen herfährt, aber nie selbst die Führung übernimmt.

Hölle des Nordens
Das erstmals 1896 ausgetragene Rennen "Paris–Roubaix" wird als Hölle des Nordens (L’Enfer du Nord) oder auch als Die Königin der Klassiker (La Reine des Classiques) bezeichnet. Die Bezeichnung Hölle des Nordens bekam das Rennen nach dem Ersten Weltkrieg, der die Region, in welcher das Rennen stattfindet, verwüstet hatte.

Hookless
"Hookless" bezieht sich auf eine spezifische Felgenkonstruktion bei Rennrädern. Im Gegensatz zu traditionellen Felgen, die einen "Haken" an der Innenseite haben, um den Reifen sicher zu halten, sind hookless Felgen glatt und haben keinen. Stattdessen verlässt man sich auf andere Methoden, um den Reifen sicher zu halten, wie zum Beispiel ein engerer Sitz des Reifens auf der Felge oder spezielle Hakenprofile im Reifen selbst.
Hookless-Felgen bieten mehrere Vorteile:
  • Gewichtsersparnis: Durch das Entfernen des Hakens an der Felgeninnenseite können hookless Felgen leichter sein als traditionelle Felgen.
  • Verbesserte Aerodynamik: Die glatte Innenwand der hookless Felgen kann zu einem verbesserten Luftstrom und damit zu einer besseren Aerodynamik führen.
  • Bessere Reifenkompatibilität: Hookless-Felgen ermöglichen oft eine breitere Palette von Reifenoptionen, da sie mit einem breiteren Spektrum von Reifenprofilen und -breiten kompatibel sein können.
  • Robustheit: Da es keinen Haken gibt, der möglicherweise beschädigt werden könnte, können hookless Felgen widerstandsfähiger gegenüber Beschädigungen sein.
  • Einfachere Montage: Einige Benutzer finden, dass das Aufziehen und Abnehmen von Reifen auf hookless Felgen einfacher ist als auf traditionellen Felgen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass hookless Felgen möglicherweise nicht für alle Anwendungen geeignet sind und bestimmte Einschränkungen hinsichtlich der Reifenwahl oder des Fahrstils haben können. Es ist ratsam, sich vor dem Kauf gründlich über die spezifischen Vor- und Nachteile zu informieren und gegebenenfalls fachkundige Beratung einzuholen.

Hors Catégorie
Die Tour de France Bergwertung "Hors Catégorie" (HC) entspricht der höchsten Schwierigkeitsstufe. Diese Kategorie weisst entweder mehr als 1500 Höhenmeter oder 1000 Höhenmeter mit einer durchschnittlichen Steigung grösser als 6.5 % auf. Es gibt bei der Tour de France aber auch Pässe, die diese Parameter nicht erfüllen und trotzdem als Berge der Hors Catégorie gelten. So hat z. B. der Anstieg nach Luz Ardiden mit nur 870 Höhenmeter.

Hungerrast
Der „Mann mit dem Hammer“, auch Hammermann bezeichnet, ist eine im Ausdauersport gebräuchliche Bezeichnung für einen plötzlichen Leistungseinbruch infolge Kohlenhydratmangels bzw. Hypoglykämie. Als Gegenmassnahmen sind neben Ausdauertraining, bei dem der Körper vor allem an die Bereitstellung von Energie aus Fettzellen gewöhnt wird, das rechtzeitige Zuführen geeigneter Kohlenhydrate während des Sports, wie ein Sportgetränk oder ein Energiegel/Energiegels. Eine zusätzliche mentale Vorbereitung kann helfen, die psychischen Folgen des Einbruchs zu überwinden.

Faszination Radsport

Es ist nie zu spät, um einzusteigen! Lass dich von der Faszination Rennrad packen und geniesse die Zeit auf dem Bike. Falls du nicht schon überzeugt bist, findest du hier 5 Gründe die dich endgültig zum Rennrad-Fan machen werden.

1. Fitness und Abwechslung zum Alltag

In einer Zeit, in der man oft vom Stress persönlich geweckt wird und Druck der beste Freund zu sein scheint, ist es zunehmend schwerer geworden einfach mal abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen.

Steig einfach auf dein Rennrad und pedaliere den Stress weg. Wenige Augenblicke nachdem du losgefahren bist ordnen sich deine Gedanken und du kannst richtig abschalten. Die frische Luft, die Natur und die Geschwindigkeit sorgen trotz der körperlichen Anstrengung dafür, dass du runterkommst und die Bodenhaftung behältst.

2. Grüner Fussabdruck und Fortbewegung

Das Rennrad als Transportmittel gewinnt wieder an Bedeutung wenn es um die Fortbewegung geht. Wer steht schon gerne im Stau und atmet Smog ein? Mit dem Rennrad fährt man in der Regel staufrei und ist trotzdem schnell. Die Fahrt von A nach B ist nicht nur umweltfreundlich, du fühlst dich auch einfach gut, wenn du etwas für den Planeten getan hast.

3. Der soziale Faktor

Ist dir schon mal aufgefallen wie sich Radfahrer freundlich grüssen, wenn sie sich entgegenkommen? Auch wenn du alleine fährst, bist du nicht alleine. Die Tatsache, dass du auf einer Rennmaschine fährst, macht dich automatisch zu einem Mitglied im „Club“.

Egal ob du dich mit Freunden triffst oder auch nur bei der Trainingsfahrt des Radvereins deiner Region mitfährst, du wirst immer jemanden finden, mit dem du über deine Erfahrungen sprechen kannst. Manchmal ist der Pausenkaffee oder das kleine Stück Kuchen mindestens genauso wichtig wie die Fahrt an sich. Man trifft sich, spricht über interessante Themen und hat einfach eine schöne Zeit mit Menschen, die deine Leidenschaft mit dir teilen.

4. Entdecke die Welt (oder Region)

Dein Rennrad ist die beste Möglichkeit um die Welt zu entdecken. Es gibt fast überall wunderschöne Strecken. Egal ob im Seeland,  Jura, Emmental, Schweizer Alpen oder Italienischen Alpen. Überall sieht man die Welt am besten, wenn man auf dem Rennrad sitzt. Wenn Selbstvertrauen und Ausdauer stimmen, wirst du erstaunt sein wie weit man mit dem Rennrad an einem Tag kommt.

Auf dieser Welt gibt es so viele eindrucksvolle und einzigartige Gegenden, dass ein Radsport-Leben kaum ausreicht um alles zu sehen. Vor allem die klassischen Strecken der Tour de France sind zu empfehlen. Es ist ein tolles Gefühl, die selbe Strecke zu fahren, auf der dein grosses Vorbild eine Tour-Etappe gewonnen hat. Auf den legendären Anstiegen der grossen Radrennen kannst du deinen Namen mit Kreide neben die vielen Namen grosser Fahrer auf die Strasse schreiben und viele andere Radsportler aus aller Welt treffen.

Das Beste aber ist die unglaubliche Vielfalt, die sich dir als Radsportler eröffnet.

5. Neues Spielzeug

Neue leichte Rahmen, Scheibenbremsen, Carbon-Lenker und das neue Laufradset lassen Radsportler-Augen glänzen. Wer anfangen will, bekommt aber schon für wenig Geld ein anständiges Rennrad, auf dem er seine ersten Versuche wagen kann.

Auch Technik-Freaks kommen auf ihre Kosten. Mit GPS-Geräten, Leistungsmessung, aerodynamischen Helmen und neusten Carbon-Gadgets ist für jeden etwas dabei.

Am Ende macht es keinen Unterschied welches Bike du fährst oder wie schnell du vorankommst. Geniesse die Freiheit, Fitness und Zeit mit deinen Freunden und mache den Radsport zu einem Teil deines Lifestyles. Gib dem Sport eine Chance, du wirst es nicht bereuen.